Ein Erfahrungsbericht von den Teilnehmenden des BuGruLeh 2021/22:
Nach langem Hin und Her ist es schließlich auch über den Jahreswechsel 2021/22 möglich gewesen, den Bundesgruppenleitungslehrgang (BuGruLeh) der Deutsche Waldjugend in Präsenz stattfinden zu lassen. Wiedermals haben sich Waldläufer*innen aus verschiedenen Bundesländern im Jugendwaldheim Gillerberg versammelt, um zusammen den Gruppenleitungsschein zu meistern. So sind dieses Jahr Teilnehmende aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Baden-Württemberg zum Lehrgang angetreten.
Aber worum genau geht es beim BuGruLeh?
Wie bereits erwähnt, ist der BuGruLeh eine Veranstaltung der Deutschen Waldjugend, bei der Jugendliche ihren Gruppenleitungsschein erlangen können. Diesen Schein benötigen sie, für die offizielle Erlaubnis, Gruppen mit jüngeren Kindern zu beaufsichtigen und anzuleiten. Um diesen Schein zu bekommen müssen verschiedene Unterrichtseinheiten absolviert werden, damit garantiert werden kann, dass die Teilnehmenden für das Leiten einer Gruppe geeignet sind.
Es gibt die Einheiten Rechtskunde, Kasse/Finanzen und (Erlebnis-) Pädagogik. In jedem dieser Bereiche wird auch eine Prüfung absolviert. In Kasse/Finanzen und Rechtskunde gibt es eine klassische Prüfung, wie man sie aus der Schule kennt, aber in (Erlebnis-) Pädagogik ist eine Art Tagebuch anzufertigen, in dem Arbeitsblätter mit verschiedenen Aufgaben zu bearbeiten sind. Allerdings ist nicht alles nur theoretisch, denn auch die Mitarbeit während des gesamten Lehrgangs sowie die vorbereitete Gruppenstunde werden in die Wertung mit einbezogen.
Es geht aber nicht nur ums Lernen. Außerhalb der Unterrichtseinheiten gab es auch noch viele andere spaßige Aktivitäten. Zum Beispiel wurden AGs angeboten, bei denen es möglich war Emailleschmuck anzufertigen, Löffel zu gravieren oder sich einen Linolstempel zu schnitzen. Auch das Geländespiel war ein großes Ereignis, dass viel Planung der Teamer*innen in Anspruch genommen hat. Bei diesem Spiel musste die gesamte Gruppe zusammenarbeiten, was den Zusammenhalt gestärkt hat. Trotz der mittelmäßigen Wetterverhältnisse während des Spiels und der anfänglichen Verwirrung, ist es den Teilnehmenden gelungen alle Rätsel gemeinsam zu lösen. Hierbei wurde unter anderem darauf geachtet, dass die Rätsel vielseitig sind und natürlich auch die verschiedenen Späherpunkte thematisieren, sodass jeder seine Stärken unter Beweis stellen konnte.
Aber wie erging es uns Teilnehmenden während des Lehrgangs?
Die meisten Teilnehmenden kannten sich noch nicht, als sie zum Gruppenleitungslehrgang kamen. Zwischen manchen gab es bereits Bekanntschaften, doch richtige Freundschaften wurden durch den Lehrgang aufgebaut und verstärkt. Die verschiedenen Aktivitäten wurden so organisiert, dass bereits bestehende Gruppen auch mal getrennt wurden, um zu ermöglichen, dass jeder jeden kennenlernt, sodass auch die anfänglichen Kleingruppen immer mehr zu einer großen Gruppe zusammenwuchsen. Doch diese Gruppendynamik ist nicht nur durch die Gruppenarbeiten entstanden, sondern auch dadurch, dass alle Teilnehmenden jedem gegenüber offen waren, sodass niemand ausgeschlossen wurde und eine allgemein positive Stimmung herrschte.
Aber nicht allein die Teilnehmenden waren für diese Atmosphäre verantwortlich, auch die Teamer*innen haben ganze Arbeit geleistet. Sie haben den Lehrgang kreativ, lustig und abwechslungsreich gestaltet, sodass trotz des vielen Lernens und des engen Programmes immer Motivation bei uns Teilnehmenden vorhanden war. Es war uns außerdem immer möglich ein
Feedback zu geben, welches die Teamer*innen sich auch stets zu Herzen genommen haben, um das Programm an unsere Wünsche anzupassen. Jedoch ist der Schlafmangel wirklich nicht zu unterschätzen, denn das stramme Programm war schon recht anstrengend. Dennoch hat die allgemeine Müdigkeit nicht an der Stimmung genagt und die tägliche Abendrunde mit den Reflexionen und der Geschichte „Der kleine Prinz“ hat den Tag immer schön ausklingen lassen.
Allgemein empfinden wir den Lehrgang als eine sehr positive Erfahrung. Denn trotz des recht hohen Schlafmangels und den manchmal schleppenden Unterrichtseinheiten, bietet der BuGruLeh eine tolle Möglichkeit neue Leute kennenzulernen und auch viel über die verschiedenen Traditionen und Bräuche der anderen Waldjugenden sowie über die Geschichte der Deutsche Waldjugend zu lernen. An dieser Stelle möchten wir uns auch nochmal herzlich bei den Teamer*innen bedanken, die stets
sehr verständnisvoll und lieb mit uns umgegangen sind, wirklich alles dafür getan haben, dass es
jedem gut geht und immer für uns da waren, falls mal etwas nicht stimmte.
